Die Arndthöhle liegt etwa 750 m nordöstlich von Attenzell. Von dort aus ist sie über die markierten Wanderwege Nr. 3, 5 und 19 zu erreichen, von Schloss Arnsberg oder über dem Birktal von Kipfenberg aus.
Am Rand einer felsigen, mit Buschwerk bewachsenen Mulde öffnet sich der imposante, weit aufgetane Schlund der Höhle, die lochartig schräg in die Tiefe führt. Die Höhle ist 30 m tief und hat die Größe einer mittelmäßigen Kirche, wie Karl Kugler in seinem 1868 gedruckten Büchlein über die Altmühlalb schrieb. Eine gesicherte Treppe mit 80 Stufen erschließt den Besuchern die Höhle, in die wegen der Kühle und der Dunkelheit im inneren Wolljacke und Taschenlampe mitgenommen werden sollten.
Die Höhle ist ein Einbruch unterirdischer Karsthohlräume, die durch Auflösung des Kalkgesteins in kohlensäurehaltigem Wasser und durch Auswaschungen durchfließender Wasserströme entstanden sind. Tatsächlich führen von dem hallenartigen Raum am tiefsten Punkt der Höhle zwei fast verschüttete, aber noch sichtbare Abflusskamine weiter ins Berginnere. In einem Bericht über die Höhle aus dem Jahre 1799 heißt es: Auf dem Boden liegen allerlei Gebeine von Tieren allenthalben herum. Das lässt jedoch weniger auf eine Zufluchtsstätte für Tiere schließen, eher war die Höhle eine Todesfalle für Tiere oder Abfallgrube für Speisereste der Menschen. Als Aufenthaltsort für Menschen war die Höhle sicher wiederholt benutzt worden. Dafür sprechen Tonscherben aus der Hallstattzeit sowie mittelalterliche Keramikreste, die in großer Zahl gefunden wurden. Zerschlagene Menschenknochen deuten darauf hin, dass die Höhle als vorgeschichtlicher Opferschacht gedient hat. Höhlen sind übrigens keineswegs nur Todesgrüfte, in ihnen regt sich auch heute noch manches Leben. Sie sind Überwinterungsplätze für mehrere Fledermausarten (z. B. Mausohr, Langohr, Hufeisennase), die in ihrem Bestand stark gefährdet sind. Weitere Tiere, die man in der Höhle finden kann, sind die Höhlenspinne (Meta menardi) und Nachtfalter.
Die Arndthöhle ist ein wichtiger Winter-Schlafplatz für Fledermäuse. Werden die Fledermäuse im Winterschlaf gestört und wachen auf, so verbrauchen sie zuviel Körperfett und damit Energie und können noch vor dem Frühling sterben.
Aus diesem Grund verzichten Sie bitte im Winterhalbjahr auf das Betreten der Arndthöhle.
Außerdem sind Fledermäuse und ihre Zufluchtstätten durch die Naturschutzgesetze besonders geschützt. Störungen, Beschädigungen und Beeinträchtigungen sind verboten und können als Ordnungswidrigkeit verfolgt werden.
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017