Die Untergeschosse des Turmes mögen von einem spätgotischen Bau stammen. Auf diesen deutet eine Ablasserteilung vom Jahre 1459. 1768 berichtet die Gemeinde an den Fürstbischof, das Gotteshaus sei in so schlechter Verfassung, daß die Wallfahrer (es bestand eine Wallfahrt zum Kirchenpatron) die Köpfe schütteln, spötteln und lachen. Schon 1743 sei die Restauration für notwendig befunden worden. 1770 erfolgte dann ein Neubau. Die Pläne stammen vom Baudirektor Maurizio Pedetti. Die alte Kirche war nach Norden gerichtet. Der Neubau wurde geostet. Die Untergeschosse des alten Turmes behielt man bei. Pedettis Plan zeigt ihn an der Südsseite des Chores. Das ist entweder ein Irrtum oder man verlegte bei der Ausführung die Kirche weiter nach Süden, als Pedetti ursprünglich plante, so dass der Turm an die heutige Stelle nördlich des Chores zu stehen kam. Maurermeister war Michael Haberle von Kipfenberg, Zimmermeister Matthias Hallmeyer, ebenfalls von Kipfenberg. 1772 erfolgte die Konsekration.
Die Kirche schließt das Dorfbild, das malerisch am Berghang sich aufbaut, mit ausdrucksvoller Note. Eingezogener Chor mit Segmentbogenschluss, flachgedeckt. Langhaus zu zwei Achsen, flachgedeckt. Die Fenster sind stichbogig; nur hinter dem Hochaltar ein stehendes Ovalfenster. Im Langhaus werden die Fenster von Stichbogenblenden umrahmt, die vom Boden aufgehen. Turm mit Sakristei im Untergeschoss an der Nordseite des Chores. Der mittelalterliche Unterbau umfasst drei gedrungene Geschosse; im dritten an der Ostseite eine Schlüsselscharte. Das kurze Rokokoobergeschoss hat abgeschrägte Ecken; die Schallöffnungen sind stichbogig. Der gedrungene Achteckhelm endigt mit einer Kuppelhaube. An der Nordseite des Turmes ist die Jahreszahl 1770 angemalt.
Kirche "St. Sebastian"
Torstr.
85110 Kipfenberg / Arnsberg
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017