Im Frühjahr 2009 wurde durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ein Projekt zur Förderung von Investitionen in nationale UNESCO-Welterbestätten aufgelegt. Im Rahmen der Inwertsetzung des Limes erarbeiteten Marktgemeinde und Planer unter Beratung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege eine neue Besucherführung auf der Kastellfläche, um Bedeutung, Struktur und Dimensionen der Bauten am Limes zu veranschaulichen. Da Nachbauten immer nur den Forschungsstand der Zeit ihrer Errichtung widerspiegeln können, wurde beschlossen, über den Fundamenten das ehemalige Nordtor zu errichten. Der Vorteil ist, dass so das römische Mauerwerk nicht beeinträchtigt wird. Es bleibt für künftige Forschergenerationen erhalten.
Der Standort wurde gewählt, da hier bereits 1908 ein Teil nachgebaut wurde, der jedoch über die Jahre eingestürzt ist. Der abstrakte Nachbau stützt sich auf neueste Forschungsergebnisse.
Das Tor hat zwei Durchfahrten mit einer Höhe von je 4,70 m, darüber ein Torhaus mit Bauinschriften. Beidseitig der Durchfahrt befinden sich zwei vorspringende Türme. Diese waren mindestens zweigeschossig. Vergleiche mit anderen römischen Lagern lassen eine Höhe bis zu 16,80 m vermuten.
Bei früheren Grabungen wurden Architekturteile aufgefunden. Diese lassen den Schluss zu, dass auf die weiß verputzten Wände mit roter Farbe Steinquader aufgemalt waren, jedoch liegen genaue Erkenntnisse über die Gestaltung nicht vor. Gesimse trennten die Stockwerke voneinander. Über den Fenstern gab es Bögen aus verschiedenfarbigen Steinen.
Kleine Ziegelwürfel und Rauten dienten der weiteren Fassadenverzierung, jedoch ist deren genaue Verwendung noch unklar.
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Zuletzt aktualisiert am 14.02.2017