Wir kennen die Linde meist als Dorflinde oder als Solitär in der freien Landschaft mit dickem Stamm und tief angesetzter Krone. Bei uns sind Winterlinde und Sommerlinde beheimatet.
Die Winterlinde (Tilia cordata) ist häufiger als die Sommerlinde anzutreffen und bevorzugt nährstoffreichen, tiefgründigen, frischen und lockeren Boden. Ihre kleinen Blätter sind oberseits dunkelgrün-glänzend, unterseits blaugrün und in den Nervenwinkeln rostbraun behaart.
Die Sommerlinde (Tilia platyphyllos) stellt höhere Ansprüche an Boden, Licht, Wärme und Luftfeuchtigkeit und kommt hier meist an den sonnigen, südexponierten Altmühltalhängen vor. Ihre größeren Blätter sind beiderseits grasgrün, unterseits in den Nervenwinkeln weiß behaart. Die Sommerlinde kann ein natürliches Alter bis zu 1.000 Jahren erreichen. Sie kann ein Methusalem unter den heimischen Bäumen werden.
Die stark duftenden Lindenblüten locken im Sommer unzählige Insekten an: der ganze Baum scheint zu summen. Den getrockneten Blüten kommt hinsichtlich der ätherischen Öle und dem Schleimstoffgehalt eine medizinische Bedeutung zu: als Tee aufgegossen, wirken sie schweißtreibend und helfen bei Erkältungskrankheiten.
Das weiche Lindenholz wird gerne zum Schnitzen verwendet. Berühmte Holzbildhauer, wie Tilman Riemenschneider, haben ihre Kunst in Lindenholz verewigt. Auch der gotische Hochaltar im Eichstätter Dom wurde aus heimischer Linde geschnitzt.
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Zuletzt aktualisiert am 08.12.2017