Der hier an der Römerstraße nach Nassenfels aufgestellte Meilenstein ist die originalgetreue Nachbildung einer römischen Meilensäule, die 1984 in Kösching, Landkreis Eichstätt geborgen wurde.
Er ist 2,20 m hoch, wovon sich 66 cm als Sockel im Boden befinden. Der Säulendurchmesser beträgt oben 44 cm. Derartige Wegweiser, die die Römer erstmals in der antiken Welt verwendeten, dokumentieren den hohen Organisationsgrad des römischen Verkehrswesen. Die mannshohe Meilensäule (milliariae) standen oft an Punkten neben der Trasse. Sie kennzeichneten nicht nur die Routen, sondern dienten auch politisch-propagandistischen Zwecken, indem sie zur Huldigung des Kaisers und seiner Taten die offizielle Titulatur, seine politischen Ehrentitel und Regentschaftsdaten jedermann vor Augen führten. Angegeben war außerdem die Entfernung zum nächsten Zählpunkt der Straße (caput viae), in der Regel einem städtischen Zentrum. Die Angabe von zwei Zählpunkten, wie bei dem Meilenstein hier, war nicht besonders häufig, aber charakteristisch für die römischen Straßensäulen im Limesgebiet nördlich der Donau.
Durch die Angabe der Tribunengewalt des Kaisers Septimius Serverus (Herrscher von 193 bis 211 n. Chr.) und seines Sohnes und Mitkaisers Antonius besser bekannt unter seinem Spitznamen Caracalla (später Alleinherrscher 212 bis 217 n. Chr.) - läßt sich der Meilenstein in die Zeit von 200/201 n. Chr. datieren. Damals wurden in der Provinz Rätien umfangreiche Straßenerneuerungsmaßnahmen durchgeführt, u. a. an der Strecke von der Provinzhauptstadt Augsburg nach Regensburg, das auf dem Stein nach der dort stationierten Legion einfach "Legio" heißt. Die Straße verlief von Augsburg aus über Burghöfe, Burgheim und Steppberg (dort Übergang über die Donau), dann vorbei an Nassenfels, Kösching und Pförring bis nach Eining (dort wiederum Donauübergang) und von da südlich der Donau nach Regensburg.
Imperator Caesar |
Übersetzung "Imperator Cäsar" |
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Zuletzt aktualisiert am 15.11.2017