Heuschrecke bei Riedenburg im Naturpark Altmühltal


Blumenwiese - ein seltener Lebensraum

im Naturpark Altmühltal



Blumenwiese - einspringlebendiger Lebensraum für Kleintiere

Der Spaziergänger, der sich am Summen, Zirpen und Gaukeln der Insekten erfreut, macht sich von der Vielzahl der Tiere einer Wiese kaum eine Vorstellung. Bis zu 2.000 verschiedene Tierarten können dort leben, von denen drei Viertel ihren ganzen Entwicklungszyklus in der Wiese durchmachen. Insgesamt dürfen etwa 3.500 Tierarten unserer Heimat zu den mehr oder weniger regelmäßigen Wiesenbewohnern zählen. Manche treten zudem in großer Zahl auf, so daß man wahrscheinlich sagen kann: Die Wiese ist ein springlebendiger Lebensraum.
Für die Tiere der Wiese ist die Mahd ein noch viel stärkerer Eingriff in den Lebensraum als für die Pflanzen. So werden bei jedem Schnitt nahezu alle Tierarten, die in den Stengeln und Blüten der Wiesenpflanzen leben, vernichtet oder abtransportiert. Aber auch viele Tiere, die auf Wiesenpflanzen leben, wie Feldgrille im Altmühltal Heuschrecken, Spinnen, Blattläuse und Zikaden, oder die sie nur als Deckung brauchen, wie etwa wiesenbrütende Vögel, geht mit der Mahd vielfach die Existenzgrundlage verloren. Sie müssen abwandern oder werden eine leichte Beute ihrer natürlichen Feinde.
Viele Besucher der Blumenwiese z. B. Hummeln, Wildbienen, Tagfalter, Schweb- und Tanzfliegen, finden wir daher nur, wenn die Gräser und Kräuter blühen und fruchten. Häufiges Mähen nimmt diesen Tierarten die Nahrungsgrundlage und den Schutz vor Wind und Hitze.
Die modernen Mähwerke schneidern das Pflanzenkleid knapp über der Bodenoberfläche ab und wirken sich dadurch besonders nachteilig auf die Tierwelt der Wiese aus. Auf den mehrmals gemähten Wiesen finden daher nur noch solche Tiere günstige Lebensbedingungen, die sich im Boden verstecken können oder die sich ausschließlich zur Nahrungssuche auf der Wiese aufhalten.
In der Krautschicht der Wiese herrschen deutlich Fliegen und Mücken, Zikaden und Schlupfwespen vor. Daneben sind Blattkäfer und Heuschrecken anzutreffen. Auch netzbauende Spinnen benötigen zum Verspannen ihrer Netze eine höhere Vegetation.
An der Bodenoberfläche finden sich vor allem Käfer. Dazu gesellen sich verschiedene Jagdspinnen. Tausend- und Hundertfüßler sowie Asseln als Vertreter der Gliedertiere leben vorwiegend in der oberen Bodenschicht.
Sofern nach der Mahd an einigen Stellen ein Heuhaufen liegen bleibt, stellen sich wärmeliebende Insekten (z. B. Feldheuschrecken, Tanz- und Schwebfliegen, Libellen und Tagfalter) ein. Schnell- und Laufkäfer, Kurzflügler und Aaskäfer leben im Inneren des Heuhaufens und können hier bis zum Nachwachsen der gemähten Blumenwiese überleben.



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Zuletzt aktualisiert am 14.09.2018