Hummel bei Kelheim im Altmühltal Hummel auf Blume bei Riedenburg Vorderansich einer Hummel Hummel in Dietfurt Hummel bei Kelheim im Altmühltal

Hummeln

im Naturpark Altmühltal



Wenn die Wiesenblumen und die Futterpflanzen blühen, schwirrt es über den Matten von Hummeln, Bienen, Wespen, Schmetterlingen und Fliegen. Gern folgen sie den winkenden Farben und lockenden Düften der Blüten, wohl wissend, daß sich der Besuch lohnt, daß sie mit süßen Säften und nahrhaften Pollen bewirtet werden. Eingepudert mit dem abgestreiften Blütenstaub fliegen sie von Blume zu Blume, befruchten unwissend die Stempel und finden bald heraus, wie sie eventuell auch durch kühnen und dreisten Einbruch, zum verborgenen Weinfaß gelangen können. Denn viele Blütenpflanzen haben sich auf ganz bestimmte Bestäuber eingestellt. Sie verwehren den anderen den Eintritt, schließen ihre Kronenblätter oder bergen den Blütensaft so tief in ihren gespornten Kelchen, daß nur kräftige und langrüßlige Insekten zu ihm gelangen können. Als ausgesprochene Hummelfreunde können wir zum Beispiel den Wiesensalbei, das Leinkraut, das Löwenmaul, den Wachtelweizen, den Eisenhut, die Schlüsselblume, den Fingerhut und den Besenginster ansehen. Der rote Wiesenklee ist, ganz und gar auf die Hummeln eingestellt, denn nur unter ihrem Gewicht senkt sich das Schiffchen der Kleeblüte, treten Stempel und Staubgefäße hervor.

Unsere Hummeln bilden kleine Staaten, die im Gegensatz zu denen der Bienen und Ameisen nur ein Jahr bestehen. Das Hummelnest wird oft unterirdisch angelegt und umfaßt knapp 400-500 Tiere. Im Spätherbst rafft der Tod die alte Königin, die abgearbeiteten Weibchen und alle Drohnen hinweg. Nur die besonderes starken und jüngsten, bereits im Herbst befruchteten Weibchen überwintern in irgendeinem Schlupfwinkel und gründen dann im nächsten Frühjahr, ganz auf sich gestellt, einen neuen Staat.

Zuerst suchen sie sich eine geeignete Erdhöhle oder hohlen Stamm. Dann sammeln sie Honig und Pollen, schichten das Gut auf ein gesäubertes und mit Wachs überzogenes Fleckchen, legen etliche Eier darauf, umbauen alles mit einem wächsernen Ringwall und verschließen endlich die also nachträglich angefertigte Zelle. Nach etlichen Tagen schon schlüpfen die Larven. Die junge Königin öffnet die Zelle wieder, füttert die Brut und baut bereits an neuen Zellen. Die Arbeit wächst ihr über den Kopf.
Die nur halbwegs ernährten Larven verpuppen sich vorzeitig, und es schlüpfen recht zwergenhafte Tierchen. Wohl sind es echte Weibchen, also keine geschlechtslosen Arbeitstierchen wie bei den Bienen, sind aber doch so verkümmert, daß sie praktisch zu Arbeiterinnen herabsinken. Sie übernehmen nun das Sammeln, das Zellenbauen das Füttern der Larven und der Königin. Diese kann sich jetzt ganz auf das Eierlegen beschränken.
Die im Sommer ausschlüpfenden Jungtiere sind normale und kräftige Weibchen. Erst gegen den Herbst hin werden auch Männchen erzeugt, die bald ausfliegen, sich mit den sammelnden Weibchen paaren und nicht mehr zum Nest zurückkehren.



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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017