Eiche am KultURwald in Eichstätt im Altmühltal


KultURwald

in Eichstätt im Naturpark Altmühltal



Die Eiche

Ein geschätzter Baum

Als Baumart, die viel Licht benötigt und milderes Klima bevorzugt, wurde die Stieleiche in Mitteleuropa von der schattenverträglich "Alleskönnerin" Rotbuche seit etwa 2.000 v. Chr. auf Sonderstandorte mit dichten Tonböden, nährstoffarmen, trockenen Sanden oder periodisch überfluteten Auwäldern verdrängt. Vom Menschen wurde sie jedoch gezielt gefördert.
Im Mittelalter entwickelten sich sogar spezielle Nutzungsformen: Im "Niederwald" nutzte man die Fähigkeit der Eiche, aus dem Wurzelstock wiederauszutreiben, um durch "Kahlschläge" in Intervallen von 20 bis 30 Jahren Brennholz zu ernten. Im "Mittelwald" ließ man zwischen den Niederwaldbäumen einzelne Bäume stehen, um sie später als Bauholz zu nutzen. Oft waren aber die Eicheln wichtiger als der Rohstoff Holz, denn im "Hutewald" wurden mit ihnen Schweine gemästet.
Noch heute erfreut sich die Eiche großer Wertschätzung. Nicht "nur" ihr Holz, der ganze Baum ist wie keine andere heimische Baumart Lebensgrundlage für unzählige Arten. Wärmeliebe und tief in der Erde reichende Wurzeln sind Eigenschaften, mit denen man ihr zutraut, Klimaerwärmung und Trockenperioden zu überstehen.


Franz von Assisi Artenvielfalt an und mit der Eiche

Das Mästen der Schweine, wie im Mittelalter, hat keine Bedeutung mehr, dennoch ist die Eiche unsere begehrteste Baumart: Mehr als 1.000 Arten von Tieren, Pilzen und Flechten leben an und von der Eiche. Mehrere hundert Arten - wie z. B. der Eichelbohrer - sind ausschließlich von ihr abhängig.


Willibald von Eichstätt

Ab dem frühen Mittelalter waren die Klöster treibende Kraft der Zivilisierung. Bekannte Missionare und Klostergründer sind Willibald von Eichstätt (700-787), erster Bischof Eichstätts und der Heilige Bonifatius (673-754), der die dem heidnischem Gott Thor (Donar) geweihte "Donareiche" gefällt haben soll.


Der Gesang von Bruder Sonne

Im "Sonnengesang" preist Franz von Assisi (1181-1226) die Schönheit der Schöpfung und dankt Gott dafür. Es ist in gewisser Weise ein Ausdruck von Wertschätzung und Ehrfurcht vor den Gaben der Natur, mit der Erkenntnis, das der Mensch Teil der Natur und abhängig von ihr ist. Eine vielleicht zeitlos gültige Dichtung?


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Zuletzt aktualisiert am 04.12.2017