Willibaldsbrunnen in Eichstätt im Altmühltal


Willibaldsbrunnen

in Eichstätt im Naturpark Altmühltal



1625 war die Stadt willens, einen "springenden Röhrbrunnen" auf dem Markt zu errichten. Bischof Christoph von Westerstetten erklärte sich bereit, die Wasserleitung zu übernehmen und "diejenige Bildnuß, so auf Röhrcastens Postament und Seule soll gesetzt werden", auf eigene Kosten machen zu lassen. Man veranstaltete eine Sammlung zur Aufrichtung des Brunnens, wobei sich Fr. Leonhard, Prior zu Rebdorf, mit 3 fl., der Suffragan mit 4 Reichstalern, Adam von Werdenstein ex testamento mit 25 fl. usw. einstellten. Der Heuslerschen Sammlung zufolge lief der steinerne Röhrkasten auf dem Marktplatz erstmals am 28. Mai 1628. Die Anlage hatte ungefähr 18.000 fl. gekostet.
Der heutige Monumentalbrunnen wurde 1695 durch Fürstbischof Joh. Euchar Schenk von Castell errichtet, wie die Inschrift meldet.
Der Brunnen ist eine ausgezeichnete Barockschöpfung, gleich bedeutend im vertikalen wie im horizontalen Umriß und mit glänzendem Geschick dem Platz angepaßt. Das vierpaßförmige Bassin hat eine kräftig profilierte Steinbrüstung. Aus dem Bassin erhebt sich ein dreigeschossig gegliederter Pfeiler mit ebensfalls vierpaßförmigem Grundriß. Dieser Pfeiler trägt eine kräftig ausladende Muschelschale im Vierpaß, welche die überlebensgroße Figur des hl. Willibald als Bekrönung trägt.
Den Pfeiler besetzen über dem Gesims des ersten Geschosses Delphine und Muscheln, aus denen Wasser fließt. Die gleiche Funktion haben die stilvollen Masken am zweiten Geschoß des Pfeilers. Das dritte Geschoß schmückt das Wappen des Stifters mit der Jahreszahl 1695 und drei Kartuschen mit den Inschriften: DIVO CHARI. EPISCOPVS EYSTETT * POSVIT * A * SALVT * MDCXCV. Die ausspringenden Ecken der Schale sind wieder mit Masken besetzt, aus denen Wasser fließt.
Urkundliche Nachrichten über die beteiligten Meister konnten wir nicht feststellen. Schmitz teilt den Entwurf dem Baudirektor Jakob Engel, das Modell zur Willibaldsfigur dem Christian Handschuher zu, aber ohne Quellenangabe. Beides dürfte zutreffen. Wo der Guß ausgeführt wurde bleibt eine ungelöste Frage.



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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017