Fürstbischöflich Eichstättischer Hofbaudirektor

Jacomo Angelini wurde als Sohn von Domenico und Angelica Angelini in dem zu San Vittore gehörigen Weiler Monticello geboren - dem südlichsten Ort des Misoxtales. Über seine Jugend und Ausbildung ist nichts überliefert - und man weiß auch nicht, wann genau er sich in Eichstätt niederließ. Am 15. Juli 1661 wurde er bereits unter seinem deutschen Namen Jakob Engel bei der Gründung des Eichstätter Handwerks der Maurer, Steinmetzen und Zimmerer in die Liste als "hochfürstlicher Schanz- und Maurermeister" aufgenommen. Es ist nicht überliefert, ob er seine Heimat jemals wiedersah.
In Eichstätt wurde Engel in Eichstätt als Angehöriger des Hofes nicht als Bürger geführt. Spätestens seit 1661 fungierte er also als Sachverständiger für den fürstlichen Festungsbau und leitete den Bau der Bastionen auf der Willibaldsburg. Nach dem Tod von Peter Fuchs 1656 war das Amt des Hofbaumeisters einige Zeit vakant. Allmählich übernahm Engel diese Aufgaben: Engel selbst nannte sich erstmals 1683 "hoff Pau Maister", wofür er jährlich mit 300 Gulden besoldet wurde. Er leitete und beaufsichtigte das gesamte Bauwesen im Hochstift. Zu seinen Aufgaben gehörten regelmäßige Visitationen der Gebäude und die Organisation von Baumaßnahmen. Er trat aber auch als Unternehmer auf, indem ihm die komplette Abwicklung eines Projektes übertragen wurde. Seine fachliche Kompetenz war so gefragt, dass er auch für andere Herrschaften tätig werden konnte, zum Beispiel für den Grafen von Oettingen-Spielberg und für das Basler Domkapitel. Erst mit 39 Jahren, am 10. November 1671, heiratete Engel Anna Mayer, die Tochter eines Augsburger Boten, und erbaute für sich in der Eichstätter Marktgasse ein stattliches dreigeschossiges Wohnhaus.
Nach dem Tod seiner Frau 1685 heiratete Engel am 10. Juni 1686 Maria Walburga Heugel, Witwe des Hofrates Johannn Baptist Heugel. 1688 wurde Engels einziges Kind Anna Maria Angelika geboren. Walburga verstarb am 25. Mai 1701. In seinen letzten Lebensjahren wurde Engel bei seinen Visitationsreisen im ganzen Hochstift von seinem Vizebaumeister Benedikt Ettl begleitet. Gabriel de Gabrieli, der schon einige Jahre versucht hatte, den greisen Engel in seinem Amt abzulösen, wurde am 25. April 1714 zum Hofbaumeister bestellt. Noch im selben Jahr, am 30. November, starb Jakob Engel im Alter von 82 Jahren.

Bauten von Jakob Engel im Naturpark Altmühltal

Abenberg

Kirche "St. Peter" im Kloster "Marienburg"

Adelschlag

Turm der Filialkirche

Beilngries

Fürstliches Brauhaus und Turm der Stadtbefestigung

Berching

Konventbau im Kloster "Plankstetten"

Buxheim

Turm der Pfarrkirche

Eichstätt

Heilig-Geist-Kirche mit Spital, Dompropstei, Residenz, Vizedomamt (Dom-Augusto-Haus), Spethscher Hof (Domplatz), Spethscher Hof (Ostenstr.), Ulmer Hof, Pappenheimer Hof und Häuserzeile Gabrielistr. / Marktgasse

Gelbelsee

Pfarrhof und Stadel

Greding

Ehemaliges Fürstbischöfliches Schloss, Grabkirche "St. Magdalena", Pfarrkirche, Filialkirche (Ortsteil Hausen), Fililalkirche (Ortsteil Österberg) und Pfarrhaus (Ortsteil Untermässing)