Auf der trutzigen Burg Randeck im Altmühltal hausten einmal drei Brüder. Sie waren wegen ihrer Wildheit gehaßt, und jedermann wich den rohen Gesellen aus. Namentlich die Jungfrauen fürchteten sich, ihnen zu begegnen. Deshalb fand auch keiner der Brüder eine Frau und sie mußten sich darum oft verspotten lassen. Da schworen sich die Drei einander zu, drei Edelfräulein zu rauben, die im Kloster Weltenburg Zuflucht gesucht hatten.
Schon vor Tagesanbruch standen sie am Ufer der Donau, gegenüber dem Kloster. Der Kahn zur Überfahrt lag am jenseitigen Ufer. Kurz entschlossen überquerte der Jüngste schwimmend den Strom, band den Kahn los und ruderte zurück.
In der Mitte des Flusses hielt er entsetzt inne, denn ein dumpfer Laut drang aus der Tiefe. Hinabschauend erblickte er auf dem Grund des Wassers die Leichen dreier Ritter. Grauen erfaßte ihn. In diesem Augenblick tauchte eine Nixe aus den Fluten und winkte ihm freundlich zu. Aufs höchste überrascht, ließ er die Ruder sinken. Erst auf die mahnenden Zurufe der Brüder ruderte er ans Ufer. Die drei Brüder fuhren an das Weltenburger Ufer, versteckten sich im Klostergarten und lauerten auf ihre Beute, die noch das Kloster barg. Nicht lange, da öffnete sich die Klosterpforte, und heraus traten drei schöne liebliche Jungfrauen. Die Bösewichte stürzten sich auf sie, schleppten sie trotz verzweifelten Bittens und Flehens in den Kahn, der sie schnell donauabwärts trug. Der Überfall war nicht unbemerkt geblieben. Der Klostervogt, ein Vetter der Jungfrauen, eilte im pfeilschnellen Kahn zu Hilfe heran.
Als sich die Räuber verfolgt sahen, stürzten sie sich ins Wasser, um schwimmend ans Ufer zu flüchten. Aber die Donaunixe ergriff sie und verwandelte sie in drei Steine.
Noch heute sieht man drei runde Felsrücken im Donaudurchbruch liegen, die drei steinernen Brüder.
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017