Weißes Brauhaus in Kelheim im Altmühltal Schneider Weisse Orginal Weißes Brauhaus in Kelheim im Altmühltal Schneider Weisse Orginal Weißes Brauhaus in Kelheim im Altmühltal

Weißes Brauhaus - älteste Weißbierbrauerei

in Kelheim im Naturpark Altmühltal



Die Erfolgsgeschichte des bayerischen Weizenbieres beginnt mit Herzog Maximilian I. im Jahre 1602. Zu dieser Zeit erbte der Herzog vom ausgestorbenen Adelsgeschlecht der Degenberger im bayerischen Wald zusammen mit dem Besitz auch das Recht, Weißbier zu brauen. Für alle anderen war Weißbierbrauen zu dieser Zeit verboten, da der Weizen zum Brotbacken benötigt wurde. Maximilian erkannte die Sonderstellung dieser Spezialität. Mit dem ihm eigenen Geschäftssinn erbaute er in ganz Bayern zahlreiche "Weiße Brauhäuser" und verbot gleichzeitig allen anderen Braustätten das Brauen von Weißbier. Obendrein mußten alle Gasthäuser, die untergäriges Bier verkauften auch herzögliches Weißbier führen, um das Schankrecht nicht zu verlieren. Diese Strategie brachte das Spezialgetränk Weißbier einem breiten Publikum nahe und die Menschen fanden Geschmack daran. Die Einnahmen aus dem Weißbiergeschäft liefen so gut, daß Herzog Maximilian I. Teile des 30-jährigen Krieges damit finanzierte. Eine dieser herzöglichen Brauereigründungen ist das Weiße Brauhaus zu Kelheim. 1607 erbaut, war es neben dem Weißen Brauhaus zu München die größte Weißbierstätte des Herzogs. Bis heute sind die Abrechnungsbücher aus den Jahren 1608-1648 erhalten. Sie geben Auskunft über Hopfen- und Weizenlieferanten, über Handwerker und Brauknechte - eine unschätzbare Quelle für Geschichts- und Heimatforscher. Die ersten Bände 1608-1625 sind in moderne Schrift übertragen und als Bücher gebunden erhältlich (Dr. Heinrich Letzing "Die Rechnungsbücher des Weißen Brauhauses Kelheim").
Schon zur Gründungszeit war das neue Getränk sehr beliebt. Man baute einen alten Holzweg zur sogenannten Bierstraße nach Ingolstadt aus, da die Nachfrage nach dem Weizenbier aus Kelheim besonders bei den Universitätsstudenten in Ingolstadt hoch war. Dies war die einzige Landverbindung zwischen Kelheim und Ingolstadt bis 1850. Die Wasserfahrt auf der Donau beanspruchte damals schon zu viel Zeit. Es dauerte nicht lange, bis das Weizenbier den Weinbau so gut wie verdrängt hatte.
Die Blütezeit des bayerischen Weißbieres hielt bis Anfang des letzten Jahrhunderts an. Mit der Erfindung der Kühlmaschinen verdrängte das geschmacklich verbesserte untergärige Bier das bis dahin so beliebte Weißbier. Die untergängen Brauer kämpften zudem noch mit billigeren Preisen gegen das ungeliebte Weißbier. So blieb es nicht aus, daß die königlichen Brauhäuser unrentabel wurden. Die Hofkammer verkaufte oder schloß nach und nach alle Weißen Brauhäuser, so kam im 19. Jahrhundert das Kelheimer Weißbierbrauhaus in den privaten Besitz von Jakob Ihrler und danach an seinem Schwiegersohn Anton Lang. In dieser Situation befand sich auch das königliche Weiße Hofbräuhaus am Platzl in München. Es war 1857 an den Braumeister Georg Schneider I. verpachtet. Die Hofkammer verlangte nun einen Ausbau der untergängen Abteilung zu Lasten der Weißbierherstellung. Dies war die Stunde des Weißbierpioniers Georg Schneider I. Er kaufte von Ludwig II. das Weißbierbraurecht und gleichzeitig die stillgelegte Maderbrauerei in München im Tal. Er baute sie zu einer Weißbierbrauerei aus und begann 1872 zusammen mit seinem Sohn Georg Schneider II. und nach seinem eigenen Rezept ein, wie es damals hieß: "Gar köstlich mundendes Weißbier" zu brauen. Bald wuchs die Fangemeinde um die Schneider Weiße im Tal und die Brauerei mußte erweitert werden. Georg Schneider III. kaufte weitere Brauereien in München.
Am 3. Dezember 1838 um 3.45 Uhr morgens brannte der mittlere Teil des langen Gebäudes, das Sudhaus, ab, wurde aber schon im nächsten Jahr wieder aufgebaut. 1901 wurde das Bräuhaus wiederum vom Feuer heimgesucht: Am 1. November brannte die Kuferei nieder, an deren Stelle wurde 1902/03 der große Saalbau errichtet.
Der Erste Weltkrieg setzte eine Zäsur im Aufschwung des Weißbieres. Doch bereits 1928 erwarb Georg Schneider IV. die älteste Weißbierbrauerei Bayerns, das Weiße Brauhaus zu Kelheim. Der zweite Weltkrieg brachte den größten Rückschlag für die Familie. Die Münchner Brauerei im Tal wurde ein Opfer der Bomben, auch alle wichtigen Ausschankstellen und weitere Produktionsstellen in München, Augsburg und Straubing fielen in Trümmer. 1947 entschloß sich die Familie, die Produktion von Schneider Weiße ganz in die unzerstört gebliebene Brauerei nach Kelheim zu verlegen. Mit der Aufgabe des Braustandortes München verlor die Familie das Recht auf ein eigenes Zelt auf dem Oktoberfest, das noch bis 1938 mit Schneider Weiße in einem eigenen Weißbierzelt beliefert wurde. Die Konzentration der Produktion auf den Standort Kelheim bedeutete für die nächste Generation - Georg Schneider V. - Jahre des Aufbaus und der Erweiterung. Neben der Beseitigung der Kriegsschäden erfolgte der Aufbau in Technik und Vertrieb.
Anfang der 60er Jahre entdeckten viele Brauereien die Spezialität Weißbier und begannen ebenfalls mit der Herstellung von Weißbier. Der Siegeszug der altbayerischen Spezialität war nicht mehr aufzuhalten. Weit über die Grenzen Bayerns hinaus ist die Schneider Weiße heute bekannt und beliebt. Das Weiße Brauhaus zu Kelheim ist eine Spezialitätenbrauerei, die modernst ausgerüstet, die handwerkliche Brautradition praktiziert. Das Originialrezept des Brauereigründers ist auch heute noch gültig. Offene Obergärung - nicht mehr in Holz- sondern in Edelstahlbottichen und echte Flaschengärung, ohne Zwischenlagerung in Tanks, gehören ebenso dazu, wie die sorgfältige Auswahl der Rohstoffe. Der persönliche Kontakt zu den Hopfenlieferanten ist den Braumeistern ebenso wichtig, wie die Qualitätskontrolle in den brauereieigenen Labors. Schneider Weiße gilt als qualitativer Marktführer. Zahlreiche Goldmedaillen und Auszeichnungen unterstreichen das Qualitätsdenken aller Mitarbeiter der Brauerei.



Weisses Bräuhaus Kelheim
Emil-Ott-Str. 3
93309 Kelheim



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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017