Das ausgezeichnet erhaltene Bodendenkmal liegt auf einer Bergzunge nordöstlich von Erlingshofen, die sich zum Kerntal vorschiebt. Der Burgstall besteht aus Haupt- und Vorburg, die durch einen in den Felsen gehauenen Graben voneinander trennt sind. Der Eingang in die Burg beherrschte ein Bergfried, dessen hoher Schuttkegel über dem Halsgraben aufragt. Der ovale Zwischenraum der Hauptburg war durch eine Quermauer geteilt. Das Wohngebäude lag an der Südwestseite. Ein mächtiger Graben mit davorliegendem Wall, deren Böschungen künstlich verstellt sind und die im Norden in eine breite, vorburgartige Berme auslaufen, umgibt den von der Grabensohle aus bis zu 10 m höher gelegenen Burgplatz.
Die Burg war der Sitz der Ministerialen von Erlingshofen, die 1159 zuerst bezeugt sind. Sie standen im Dienst der Edelfreien von Erlingshofen, die in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts ihre Stammburg über Erlingshofen verließen und nach Arnsberg ins Altmühltal übersiedelten. Die Ministerialen nahmen in der Folge Dienst bei den Grafen von Hirschberg, die ihr Eigentum testamentarisch dem Hochstift Eichstätt vermachten und 1305 ausstarben.
Da sich Rüdlin von Erlingshofen seinem neuen Herrn, dem Bischof von Eichstätt, nicht fügen wollte, wurde die Burg 1312 mit Nürnberger Hilfe erobert und zerstört. Rüdlin, der dabei in Gefangenschaft geriet, musste bei seiner Entlassung dem Bischof und Domkapitel versprechen, die Burg weder aufzubauen noch einem Dritten zu verkaufen. Schließlich veräußerte er 1322 den Burgstall (Ruine) an den Eichstätter Bischof. Für die im Volksmund "alte Feste" genannte Burgstelle kam nach 1799 die romantische Bezeichnung "Wieseck" auf.
Die Sage will wissen, daß durch das Kerntal, das sich von Erlingshofen nach Norden gegen Euerwang hinaufzieht, die Handelsstraße von Regensburg nach Schwaben ging und im Tal eine Schmiede und ein Wirtshaus standen. Dann hörte man, dass dort der Teufel hause, weshalb "Teufelschmiede" und Gasthaus vor etwa 150 Jahren niedergebrannt wurden.
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017