Die Baugeschichte der Rosenburg ist noch nicht ausreichend erforscht. Dies gilt vor allem für die hochmittelalterliche Burganlage, die durch die Bauten der Renaissance und Veränderungen im äußeren Burgbereich auf den ersten Blick noch durch die Burggrafen von Regensburg oder bereits durch die bayerischen Herzöge errichtet wurde, konnte bislang nicht eindeutig geklärt werden.
Der Literatur zufolge ist Burg Rabenstein unterhalb der Rosenburg die älteste, wohl auf die Burggrafen zurückgehende Burg der Riedenburger Dreiergruppe. Nach der Überlieferung sollen die Burggrafen das Geschlecht der Herren von Rabenstein verdrängt und abgelöst haben. Da die Überreste dieser Burg im 19. Jahrhundert jedoch unsachgemäß renoviert wurden, ist eine exakte zeitliche Einordnung ohne spezielle Untersuchungen nicht möglich. Burg Tachenstein wurde offenbar zu Beginn des 13. Jahrhunderts auf der Bergnase nordwestlich des Ortes angelegt. Über die Rosenburg heißt es im Inventar des Kunstdenkmäler:" Der Kern der Anlage geht in die Frühzeit des 13. Jahrhunderts zurück." Diese Feststellung bedarf jedoch der Überprüfung.
Ohne Zweifel ist die Rosenburg zur Zeit des staufischen Burgenbaus entstanden und gehört zum Typus der klassischen Ritterburg. Für das Bauwerk wurde das Ende eines Bergrückens südwestlich der Ortschaft als Standort gewählt, der dominierende Platz in der Landschaft. Ein breiter Halsgraben trennt den inneren, stauferzeitlichen Burgbereich vom Hinterland. Der auf diese Weise entstandene Burgberg hat die Form einer Zungenspitze und setzt sich aus einer Gruppe von Jurafelsen zusammen. Die Umfassungsmauer folgt dem Rand der Felsformation, wobei die teils beträchtlichen Höhenunterschiede des Geländes durch mächtige hohe Mauern überbrückt und ausgeglichen sind. Im Westen ist der Bereich der romanischen Mantelmauer unmittelbar hinter dem Graben später mehrfach verändert worden, doch stammen zumindest die Mauerteile an der Westseite des Bergfrieds teilweise aus der Stauferzeit. Das Tor zur Hauptburg jenseits des Grabens ist nicht Orginal erhalten geblieben. Bei der kleinen Pforte auf der Nordseite, die in den Zwinger führt, ist jedoch noch eine größere Fläche der starken romanischen Ringmauer vorhanden. Vor allem außen sind hier große, etwas verwitterte Buckelquader mit Randschlag zu erkennen, eine der wenigen Stellen auf der Rosenburg, wo der stauferzeitliche Mauerverband noch gut erhalten zu sehen ist. Die Mauertechnik und die Proportionen der Buckelquader erinnern an die romanischen Bauteile auf der nahen Burg Tachenstein. Das anschließende Mauerstück bis zur Nordecke des Wohngebäudes ist im oberen Bereich offenbar einmal eingestürzt. Es wurde in jüngerer Zeit zum Teil wieder hochgeführt.
Romanisch ist auch der Unterbau des heutigen Nordostflügels auf der Hangseite, und zwar zumindest bis zum Anbau des von oben bis unten durchgehenden Schachtes. Einzelheiten der Mauertechnik sind trotz der Erneuerung des Putzes, die 1983 vorgenommen wurden, zu erkennen. Neben glatten Quadern, die an der Frontseite bis zu 55 cm hoch und 80 cm lang sind, treten vereinzelt und unregelmäßig auch Buckelquader auf. Dieselbe Technik ist beim Unterbau der Nordwestfassade des jetzigen Nordostflügels bis etwa in Höhe der ersten Wohnetage nachzuweisen. Ohne Zweifel steht also der Nordostflügel des Rosenburg zum Teil auf romanischen Mauern, das heißt wohl auf den Überresten eines staufischen Wohngebäudes. Im Osten und Südosten sind Relikte aus der Romanik weniger evident, doch dürfte der Verlauf von Gebäuden und Mauern auch hier auf die ursprüngliche Anlage zurückgehen. Der Südostflügel des Hauptgebäudes ist in der Renaissance offenbar völlig neu gebaut worden. Die Außenmauer der Nebengebäude ist jedoch ein Teil der mittelalterlichen Ringmauer und besteht im unteren Bereich aus Quadermauerwerk. Die Anordnung der beiden Haupttrakte im rechten Winkel zueinander, ehemals vielleicht Palast und Kemenate, dürfte aus der Stauferzeit übernommen sein. Es sei etwa an die Kaiserburg in Nürnberg oder an die Veste in Coburg erinnert.
Ein weiterer Überrest der staufischen Burganlage ist der Bergfried im vorderen Bereich der Hauptburg, beim Eingang in den Burghof auf der rechten Seite. Er ist unmittelbar hinter dem Abschnittsgraben plaziert, zum Schutz der Burg also nahe an der Angriffsseite. Der quadratische Turm steht als Riegel und Bollwerk ziemlich genau in der Mitte der Breitseite. Außerdem ist er übereck gestellt, so daß der Graben und das Vorgelände der Burg gut überwacht werden konnten. Durch die Anordnung des Bergfrieds ist die Anlage als Abschnittsburg mit einem Frontturm gekennzeichnet.
Das etwa 2 m dicke Mauerwerk des Bergfrieds hat eine äußere und eine innere Schale. Der Zwischenraum ist mit Feldsteinen in Mörtelbettung ausgefüllt, wobei ein grätiger Verband eingehalten wurde. Die Außenschale ist regelmäßig und sorgfältig gemauert. Sie besteht heute teils aus Buckelquadern, teils aus glatten Quadern mit und ohne Randschlag, die an der Frontseite bis zu 50 cm hoch und 130 cm lang sind. Bei der Beurteilung der Mauertechnik ist zu berücksichtigen, daß der Bergfried auf der Hofseite völlig verfallen war und 1905/1906 bis in eine Höhe von etwa 3 m wieder aufgebaut wurde, wobei jedoch die vorhandenen alten Quader Verwendung fanden. Mit einem Grundrißquadrat von etwa 9 m Seitenlänge war der Bergfried der Rosenburg ein monumentales Bauwerk, das die Gestalt der Burg ursprünglich in hohem Maße prägte. Vergleichbar sind die romanischen Bergfriede auf der nahen Burg Tachenstein (Quadrat mit ca. 7,50 m) und auf der nur wenige Kilometer entfernten Burg Prunn (Quadrat mit ca. 8 m).
Wie hoch der Bergfried der Rosenburg ursprünglich war, ist nicht bekannt. Die Ansicht Hans Donauers beweist, daß er bereits in den letzten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts seine dominierende Funktion verloren hatte. Er ist zwischen den Hauptgebäuden und dem mit einem Turm versehenen Gebäude der Vorburg als niedriger Stumpf zu erkennen, war also offensichtlich damals schon eine Ruine. Ähnlich gibt ihn Michael Wening wieder.
Als Entstehungszeit der romanischen Burg kommt der Zeitraum von der Mitte des 12. bis zur Frühzeit des 13. Jahrhunderts in Betracht. Ohne Zweifel wurde die Rosenburg durch die Burggrafen als Hauptsitz in Riedenburg gegründet. Noch um 1700 bezeichnet Wening die Anlage als "Schloß Riedenburg". Diese Jahrhunderte hindurch gebräuchliche Bezeichnung setzt die Gründung durch die Burggrafen von Regensburg und Grafen von Riedenburg vorraus, wobei freilich nicht auszuschließen ist, daß die Wittelsbacher die Baumaßnahmen fortsetzten und zu Ende führten.
Die Burg der staufischen Epoche wurde von der Mitte des 13. bis ins mittlere 16. Jahrhundert wiederholt den wehrtechnischen Bedürfnissen angepaßt. Erneuert wurden zunächst die Befestigungen auf der Südseite der Burg und im Eingangsbereich, wovon sich Teile in den Außenmauern des Torwarthauses erhalten haben. Die Mauer mit dem Tor zum inneren Burghof dürfte ebenfalls in dieser Phase entstanden sein, wobei ungewiß ist, ob der Hof schon zur Stauferzeit gegen Norden abgeschlossen war. Für diese Befestigungen wurden relativ kleine, regelmäßig gearbeitete Quader verwendet.
In einer weiteren Bauphase entstand südwestlich der Hauptburg die Vorburg, die vom Bergrücken durch einen Wall und einen zweiten, in den Fels gesprengten Abschnittsgraben getrennt ist. Die Ringmauer der Vorburg ist aus Bruchsteinen gemauert, etwa 55 cm stark und heute noch bis zu 5 m hoch. Der ehemalige Wehrgang besitzt schlüssellochförmige Schießscharten. Wie die Darstellung vom 16. bis ins 18. Jahrhundert beweisen, gehörte zum Bereich der Vorburg ein heute völlig verschwundenes größeres Gebäude, an das ein Turm gebaut war. Es befand sich vermutlich an der nördlichen Ecke, vor dem äußeren Tor. Hier sind die Fundamente der Ringmauer verstärkt. Nach dem Katasterblatt des 19. Jahrhunderts standen auf dem Gelände der Vorburg weitere Gebäude.
Zusammen mit der Vorburg sind auch im Bereich der Hauptburg neue Befestigungen entstanden. Aus dieser Zeit stammen die hohe Wehrmauer mit der Schießschartenreihe im Anschluß an den Bergfried, der Rest des Wehrganges im südöstlichen Nebentrakt, eine weitere Mauer zur Sicherung der Tore im Bereich des Zwingers und die Toranlage beim inneren Graben. All diese Wehrbauten sind jedoch nur in Teilen erhalten geblieben.
Die Befestigungen der Rosenburg gehörten zum Befestigungsring des Marktes Riedenburg, zu dem die drei Burgen auf der Höhe, vier Tortürme, die Altmühl und der Schambach sowie eine Wehrmauer zählten. Die Mauer hat sich zwischen der Rosenburg und der Burg Tachenstein streckenweise erhalten.
Baugeschichtlich zum jüngsten Teil der Rosenburg zählen die beiden mehrgeschossigen Trakte im nördlichen Bereich der Hauptburg, die in der Renaissance von 1556 bis 1560 zum Teil unter Einbeziehung älterer Bausubstanz errichtet wurden. Diese im rechten Winkel aneinanderstoßenden Flügel sind schlichte. Verputzte Baukörper mit Satteldächern. Während der jüngsten Fassadenerneuerung konnte festgestellt werden, daß für diese Gebäude älteres Baumaterial - größere und kleinere Quader - sowie Bruchsteine und Ziegel verwendet wurden. Hervorzuheben sind die Treppengiebel, die für die Rosenburg auch aus größerer Entfernung kennzeichnend sind. Dem linken Flügel ist auf der Hofseite ein Treppenhaus vorgebaut.
Ein bemerkenswertes Schmuckstück ist der durch zwei Geschosse reichende Erker an der Nordecke des nordöstlichen Flügels. Er ist schräg in das Mauerwerk eingefügt, wobei die Gebäudeecke erhalten blieb und sitzt auf einer konsolenartigen Konstruktion aus behauenen Steinen und einem Holzbalken. Während der Fassadenrestaurierung konnte 1983 an der linken Konsole dieses Erkers ein Stück des orginalen Renaissanceputzes freigelegt werden. Auf sandfarbenem Grund hat sich hier der Rest einer ornamentalen Malerei in bräunlich roter Farbe mit Malereien versehen. Der Originale helle Grundton des Putzrestes diente als Anhaltspunkt für die jetzige Farbgebung des Gebäude.
Zur Bereicherung der Architektur trägt auch ein zweigeschossiger, auf Arkaden stehender Anbau in der östlichen Ecke des Burghofes bei, der im 16. oder 17. Jahrhundert entstanden ist. Seine Fassaden besitzen eine eingeritzte, durch schwarze Farbe deutlich gemachte architektonische Gliederung, die im Laufe der Zeit unkenntlich geworden ist, jetzt aber wieder zur Geltung gebracht werden soll.
Bemerkenswert ist ferner, daß die Räume im Erdgeschoß der Hauptburg gewölbt sind, wobei verschiedene, für die Mitte des 16. Jahrhunderts typische Gewölbeformen auftreten, so etwa Kreuzgewölbe mit dünnen angeputzten Rippen oder Graten. Auch das Torwarthaus, das sich an die Nordmauer des Bergfrieds anlehnt, weist Renaissancegewölbe auf. Es wurde also in dieser Zeit ebenfalls baulich verändert und erneuert. Die gewölbten Räume der Hauptburg wurden zum Teil wohl für Lagerung von Geräten und Proviant benutzt. Der Südostflügel der Burg dürfte insgesamt zu einem erheblichen teil als Speicher für Getreide etc. gedient haben. Die kleinen Fenster in der oberen Gebäudezone und der mit einem Aufzug versehene Dacherker auf der Hofseite legen diese Vermutung nahe. In den folgenden Jahrhunderten hat sich die Rosenburg nicht mehr wesentlich verändert.
Seit 1978 hat der privat betriebene Falkenhof seinen Sitz auf der Rosenburg. Der Falkenhof hält die große Tradition der Falknerei lebendig, wie sie als Jagdart in früheren Jahrhunderten von der Rosenburg aus in den umliegenden Ländereien praktiziert wurde. Im Burghof werden zu diesem Zwecke lebende Falken, Adler, Geier und andere meist heimische Greifvögel gehalten, die im Altmühltal zum Teil schon lange ausgestorben sind.
Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017