Schloß Pfünz bei Walting im Altmühltal


Schloß Pfünz

in Walting / Pfünz im Naturpark Altmühltal



Das Ortsbild wird von dem in einem mit weitläufiger Mauer umgebenen "Pfünzer Park" und dem an der Straßenseite erbauten früheren Sommerschloß der Eichstätter Fürstbischöfe bestimmt.
Die Herren von Pfünz, urkundlich bezeugt ist ein Meterbo von Pfünz 1166, hausten hier in dem sog. Steinhaus, das im Jahre 1282 von einem Truchseß Albert von Pfünz dem Hochstift Eichstätt übergeben wurde. Über die verwandten Waltinger gelangte der Besitz an die Zandter. 1451 wird er von Kunz Zantner zu Schönbrunn an Heinrich Rohrmayer zu Gungolding verkauft und von dessen Erben 1475 Bischof Wilhelm von Reichenau "Zur Erholung und Jagd" überlassen. Unter diesem Bischof wurden Erweiterungsumbauten vorgenommen und 1710 unter Bischof Johann Anton Knebel von Katzenellenbogen vom Eichstätter Hofbaumeister das heutige Barockschloß als Sommerresidenz aufgeführt. Der vorletzte Eichstätter Fürstbischof, Johann Anton von Zehmen, liebte Pfünz so über alle Maßen, daß er sich mit Sommer mit Vorliebe hier aufhielt und im Jahre 1785 den Eichstätter Baudirektor Maurizio Pedetti beauftrage, Pläne für einen vornehmen, weitläufigen Sommerpalast zu entwerfen. Leider blieb es bei den Entwürfen zu einem zweigeschoßigen, italienisch beeinflußten Sommerpalast.
Aber auch die heutige dreigeschössige Hauptfront, die von zwei übereck gestellten viereckigen Türmen flankiert wird, bietet einen imposanten Anblick. Von den Innenräumen ist er große Saal mit seinem Deckenstuck bemerkenswert. Eine Freitreppe führt zu dem von bossierten Pilastern getragenen, mit einem Giebel versehen Eingangstor, über dem das Wappen des letzten Fürstbischofs von Stubenberg prangt, dem das Schloß nach der Säkularisation 1802 vom bayrischen Staat zur lebenslangen Nutzung überlassen wurde. Nach seinem Tod hatte es häufig wechselnde private Besitzer, von denen Dr. Friedrich Winkelmann, (1852-1934) der das Kastell Pfünz ausgegraben hat, besondere Erwähnung verdient.
In den zwanziger Jahren des jetzigen Jahrhunderts wurde Schloß Pfünz von dem damaligen Besitzer, Dr. jur. Walter Putsche mit großen Kosten stilvoll renoviert und mit gediegener Möblierung in einen herrschaftlichen Zustand versetzt. Mit dem Verkauf 1955 durch die Witwe, Frau Maria Putsch kam das Schloß samt 80 Tagwerk Felder und Wiesen und 12 Tagwerk Garten und Park wieder in bischöflichen Besitz. Dem Umbau zum Jugendhaus Pfünz (1955-1957) fielen die barocke Parkanlage, das prunkvolle Eingangstor und das mittelalterliche Burghaus unwiederbringlich zum Opfer. Die großzügige Parkanlage, die untertags öffentlich zugänglich ist, lädt zu einem Spaziergang um den See ein. Das Nebengebäude des Schlosses, der ehemalige Meierhof, ist durch ein stilvolles Einfahrtstor mit dem Schlosse verbunden und stammt aus spätgotischer Zeit. Dieses Zeugnis eines stattlichen Jurabauernhauses soll demnächst renoviert werden. Heute ist im Schloß Pfünz das Heim der katholischen Jugend der Diözese Eichstätt untergebracht.


Logo Jugendtagungshaus der Diözese Eichstätt in Walting

Jugendtagungshaus der Diözese Eichstätt
Schloß Pfünz
Waltinger Str. 3
85137 Walting / Pfünz
Tel.Nr.: 08426/99000
Fax.Nr.: 08426/990090




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Zuletzt aktualisiert am 22.07.2016