Eckturm vom Römerkastell in Pfünz im Altmühltal


Römerkastell "Vetoniana"

in Walting / Pfünz im Naturpark Altmühltal



Geschichte

Das Kastell Pfünz, das in römischer Zeit Vetoniana hieß. Entstand um 90 n. Chr., als Kaiser Domitian (81/96 n. Chr.) auf der Linie Weißenburg - Pfünz - Kösching eine Heerstraße als neue Grenze des Römerreiches gegen die Germanen anlegen ließ.
In dem etwa 2,7 ha großen, befestigen Militärlager war eine Hilfstruppeneinheit, die cohors I Breucorum civium Romanorum equitata, stationiert, deren etwa 380 Fußsoldaten und 120 Reiter sich ursprünglich aus dem pannonischen Volksstamm der Breuker rekrutierten, jedoch das römische Bürgerrecht besaßen.
Das zunächst in Holzbauweise errichtete Kastell wurde unter Kaiser Antonius Pius (138/161 n. Chr.) in Stein ausgebaut. Während der Markomannenkriege ist das Lager offensichtlich in Flammen aufgegangen, denn für 183/184 n. Chr. bezeugt eine Inschriftentafel den Wiederaufbau des Kastells.
Die zweite, wohl endgültige Zerstörung brachte der große Alemannensturm des Jahres 233 n. Chr. Der Angriff kam für die Kastellbesatzung so überraschend, daß die Wachposten am Südtor niedergemacht wurden, bevor sie ihre Schilde ergreifen konnten; an die Außenwand gelehnt fand man drei Schildbuckel im Brandschutt. Auch ein Gefangener in der Arrestzelle des Kastellmittelgebäudes vermochte sich beim Überfall nicht mehr zu befreien und verbrannte bei der Einäscherung des Lagers - den Unterschenkelknochen noch angekettet, so entdeckten die Ausgräber sein Skelett.
Zahlreiche Funde aus dem Kastell, die bei den Ausgrabungen von 1884 bis 1900 geborgen wurden, sind im Museum für Ur- und Frühgeschichte auf der Willibaldsburg in Eichstätt zu besichtigen.



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Zuletzt aktualisiert am 28.04.2016