Schon lange vor Beginn unserer Zeitrechnung durchstreiften Menschen das Altmühltal und seine Seitentäler, darunter auch das Tal der Sulz und die umliegenden Höhen in der Gegend von Berching. Die ältesten Zeugnisse reichen bis in die Jungsteinzeit zurück (5.000 v. Chr.). Siedlungsreste im Bereich von Kläranlage und Schleuse Berching aus der Urnenfelderzeit, Funde aus der Hallstatt- und Latenezeit belegen darüber hinaus eine einzigartige Siedlungskontinuität in diesem Raum. Daß unser Raum zu den bevorzugten Siedlungsgebieten zählte, zeigt nicht zuletzt die "Keltenstadt" bei Pollanten, die von Fachleuten - neben Manching - als bedeutendste Keltensiedlung im süddeutschen Raum bezeichnet wird.
Urkundlich erwähnt wird Berching erstmals in einer Urkunde Kaiser Karl III. im Jahr 883. Noch vor 912 gelangte die Ansiedlung in den Besitz der Eichstätter Bischöfe. Bald entwickelte sich Berching nach Eichstätt zur bedeutendsten Stadt im Hochstift Eichstätt und zu einem wichtigen Ämterzentrum. 1296 wurde Berching erstmals als "oppidum" (befestigter Ort) bezeichnet und nur wenige Jahre später (1314) "civitas" (= Stadt) genannt. Seit 1342 ist ein eigenes Stadtsiegel mit der Umschrift Sigillum Universitatis Civium in Peirching nachweisbar. Das Berchinger Stadtgericht wird 1354 das erste Mal erwähnt. Schon vor 1245 war dem Ort das Marktrecht verliehen worden. Unter Bischof Wilhelm von Reichenau (1464-1496) wurden die Befestigungsanlagen erneuert und die Stadtmauer mit ihren 13 Türmen und 4 Toren in der heute noch vollständig erhaltenen Form ausgebaut.
Wohltätige Stiftungen, die beiden großen Kirchen und zahlreiche imposante Bürgerhäuser zeugen noch heute vom Reichtum der Stadt. Namentlich die Familien Pettenkofer und Rumpf, im Weinhandel zu Wohlstand gelangt, erwiesen sich ihrer Heimatstadt als großzügige Mäzene.
Von kriegerischen Ereignissen blieb Berching lange Zeit verschont. Im Bauernkrieg von 1525 verhinderte der starke Mauerring eine Besetzung der Stadt durch den Mässinger Bauernhaufen. Die nahe Abtei Plankstetten wurde damals von den aufständischen Bauern überrannt und geplündert. Keinen Schutz konnte die Stadtmauer im 30-jährigen Krieg ihren Bürgern bieten. 1633 besetzten Schweden Berching, die Stadt wurde geplündert und die Vorstadt mit Ausnahme der in Stein gebauten Lorenzkirche niedergebrannt. Trotz der umfangreichen Zerstörungen erholte sich die Stadt recht bald von den Kriegsfolgen und die Bürger konnten im 17. und 18.Jahrhundert einer erneuten Blütezeit entgegensehen.
Beinahe 900 Jahre hatte Berching unter der Herrschaft der Eichstätter Bischöfe gestanden, als 1803/06 im Gefolge der napoleonischen Kriege das Hochstift Eichstätt säkularisiert und die weltliche Herrschaft der Bischöfe beendet wurde. Nach einer kurzen Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Salzburg wurde Berching 1806 bayerisch. Mit der Übernahme der Verwaltung durch die bayerischen Behörden verlor Berching seine bisherige Stellung als wichtiges Verwaltungszentrum. Erst nach jahrelangem Bemühen konnten die Ratsherren 1822 einen regelmäßigen Viehmarkt und 1842 eine wöchentliche Getreideschranne nach Berching holen. Der Bau des Ludwigs-Kanals (1846) und der - 1987 stillgelegten - Lokalbahnstrecke Neumarkt - Berching - Beilngries (1888) brachten zwar wirtschaftliche Impulse, das gänzliche Fehlen von Behörden und Einrichtungen mit zentraler Funktion führte jedoch zu einer anhaltenden Stagnation in Berchings weiterer Entwicklung. 1902/03 wurde im Rachental das Stiftungskrankenhaus gebaut.
Große Veränderungen für die Stadt und das ländlich-bäuerlich geprägte Umland brachten in der Folgezeit die Technisierung der Landwirtschaft, die Abwanderung von Arbeitskräften in die großen Städte, das Aussterben zahlreicher Gewerbe und nicht zuletzt die Gebietsreformen der 70er Jahre mit sich. Mit dem 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Beilngries aufgelöst und Berching dem neuen Großlandkreis Neumarkt i.d.Opf. zugeordnet. Bis 1976 schlossen sich 19 ehemals selbständige Gemeinden der Stadt Berching an. Die Bevölkerungszahl stieg von 2.600 auf über 8.000 Einwohner. Mit ca. 131 km² zählt Berching heute zu den flächenmäßig größten Gemeinden in Bayern. Von den seitherigen Entwicklung sind insbesondere die Sanierung der Innenstadt, der Bau des Altenheimes St.Franziskus, der Umbau des ehemaligen Franziskanerklosters in ein Pfarr- und Jugendzentrum (Pettenkofer-Haus), die Sanierung des historischen Rathauses, der Bau einer Mehrzweckhalle, die Ausweisung neuer Baugebiete in nahezu allen Ortsteilen, die Erschließung eines Gewerbegebietes im Ortsteil Erasbach, dem Geburtsort des Komponisten Christoph Willibald Gluck, sowie der Bau und die Eröffnung des Main-Donau-Kanals 1992 in Berching zu nennen.
In der Gemeinde gibt es zwei Volksschulen und vier Kindergärten. Die seit 1959 in der Benediktinerabtei Plankstetten bestehende Knabenrealschule wurde 1989 aufgelöst. Heute beherbergt das Kloster die Schule der Dorf- und Landentwicklung. Der Fremdenverkehr spielt im "Kleinod des Mittelalters" mit seinen 500 Gästebetten eine wachsende Rolle. Bekannteste Veranstaltung ist der alljährlich am Mittwoch nach Lichtmeß stattfindende traditionelle Berchinger Roßmarkt mit mehr als 25.000 Besuchern.
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017