Seit Jahrhunderten sind sie unverzichtbare Begleiter des Menschen: Obstbäume.
Streuobstwiesen prägen und beleben das Landschaftsbild. Gerade die Obstbaumblüte im Frühling bietet einen sehr schönen Anblick.
Als Streuobstbestand werden hochstämmige, robuste Obstbäume im Garten, am Orts- und Straßenrand und vor allem auf Wiesen bezeichnet.
Obsterträge
Ursprünglich war für den Streuobstanbau sicherlich der Beitrag zur Ernährung ausschlaggebend.
Ein Großteil der Bevölkerung versorgte sich mit Frischobst oder verarbeitete die Ernte zu Fruchtsaft, Most oder Dörrobst.
Zwischen dem 8. und 15. Jahr setzen bei Hochstamm-Obstbäumen (z. B. Kirsche, Pflaume, Birne, Apfel) die Obsterträge ein. Jährlich können dann 100 bis 500 kg Früchte pro Baum geerntet werden.
Bewirtschaftung
Typische Obstwiesen werden extensiv gepflegt und bewirtschaftet.
Infolge einer langjährigen, ungestörten Entwicklung können sich Tier- und Pflanzenwelt in geradezu idealer Weise aufeinander einstellen.
Ein Paradies für die Tierwelt
Streuobstwiesen zeichnen sich durch einen besonders hohen Tierartenreichtum aus.
Unter den Obstbäumen locken faulende Früchte sowie Wiesenblumen unzählige Schmetterlinge, Fliegen, Wespen, Käfer und Vögel an.
Obstbaumblüten sind reiche Nahrungsquellen für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Durch den Insektenreichtum sind Obstwiesen wiederum für insektenfressende Vögel und Fledermäuse bedeutsam.
Von besonderer Bedeutung ist der Höhlenreichtum alter Obstwiesen.
Hiervon profitieren auch zahlreiche Tiere. Höhlenbrütende Vögel, wie der Steinkauz, Fledermäuse, wie der Abendsegler und Bilche, wie der Gartenschläfer.
Bedeutung
Aufgrund der besonderen ökologischen Bedeutung von Streuobstwiesen ist deren Erhaltung, Pflege und Neuanlage wünschenswert.
Besonders wichtig ist die Pflege der Jungbäume. Dazu gehört der jährliche "Erziehungsschnitt", dessen Folge ein stabiles Kronengerüst ist. Später reicht es, den Baum nach Bedarf "auszulichten". Für viele bedrohte Vogelarten wie Wiedehopf und Wendehals sind Streuobstwiesen letzte Rückzugsgebiete in unserer Kulturlandschaft.
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017