Der ursprüngliche Bau ist eine frühgotische Chorturmkirche von kleinen Dimensionen, so daß sie noch 1488 als Kapelle bezeichnet wird. Die in diesem Jahr erfolgten Stiftungen ermöglichten eine Vergrößerung, deren Abschluß die Weihe von drei Altären 1519 markiert. Damals wird die Kirche erstmals "neue Pfarrkirche" genannt. Die Baumaßnahmen von 1661 bis 1663 beschränkten sich in der Hauptsache auf Reparaturen. 1684/85 erfolgte ein Umbau durch Johann Baptist Camesino nach Plänen Jakob Engels. Die Kirche erhielt am Ostende des Schiffs zwei rechteckige Kapellenanbauten mit halbrunden Konchen im Inneren, außerdem wurde in den Turm ein neuer Chor eingebrochen und ein neues Portal errichtet.
Diese Kirche wies bereits 1742 beträchtliche Schäden auf, denn am 22. Oktober bat die Bürgerschaft den Fürstbischof Johann Anton II. Frh. von Freyberg (1736/57), die Pfarrkirche neu bauen zu lassen. In den folgenden Jahren wurden Gutachten erstellt von dem fürstbischöflich Eichstättischen Baudirektor Gabriel de Gabrieli, seinem interimistischen Nachfolger, Bauinspektor Matthias Seybold, und dem Ingolstädter Stadtbaumeister Michael Anton Prunnthaler, die übereinstimmend die Notwendigkeit eines Neubaus betonen. Da bis März 1750 nichts geschehen war, wandte sich die Bürgerschaft abermals an den Fürstbischof, der sich kurz darauf höchstselbst von der Baufälligkeit der Kirche überzeugte. Am 8. März 1751 legt der neue Baudirektor Maurizio Pedetti seine Risse und Überschläge dem Geistlichen Rat vor. Sie sehen eine Erhöhung des Langhauses und den seitlichen Anbau von zwei großen Kapellen vor. Zudem sollen der Hochaltar aus dem dunklen Chor ins Schiff vorgerückt und zwei Freipfeiler zur Abgrenzung des Altarraumes eingestellt werden. Unter Berücksichtigung von Änderungswünschen des Fürstbischofs zeichnet Pedetti am 28. August 1753 den endgültigen Plan, dessen wichtigste Neuerung der Westanbau mit Emporen und seitlichen Eingängen ist. Der Geistliche Rat erteilt die Baugenehmigung am 6. Juni 1755. Man beginnt sogleich mit den Arbeiten, schon Mitte August 1756 wird das Dach aufgerichtet. Den 4. September 1758 teilt Stadtpfarrer Johann Martin Zinsmeister (1752/1775) mit, daß der Bau voraussichtlich in drei Wochen fertig sein werde. Die feierliche Konsekration durch Fürstbischof Raymund Anton Graf von Strassoldo (1757/81) fand am 15. Mai 1760 statt. Die Ausstattung der Kirche zog sich noch bis 1785 hin.
Die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt liegt imsüdöstlichen der durch die beiden sich kreuzenden Hauptstraßenzüge der Innenstadt gebildeten Viertel und ist rings von Häusern umschlossen. Lediglich der östlich gelegene Dr.-Grabmann-Platz gibt den Blick frei auf den alten Baubestand der schlichten Ostfront, deren von niedrigen Sakristeibauten mit Pultdächern an der Süd- und Nordseite flankierter, schmuckloser Turm in der Fernsicht durch seine Proportionen und den eleganten, über vier Giebeln aufsteigenden achtseitigen Spitzhelm wirkt. An den frühgotischen Turm, dessen Obergeschoß mit Klangarkaden aus der zweiten Hälfte des 16. Jh. stammt, schließt sich nach Westen das rechteckige Langhaus an, dessen Grundbestand in die Zeit um 1500 zurückreicht. Die durch Pedetti hinzugefügten Kapellen erreichen durch ihre Größe die Wirkung eines zentralen Querschiffes. Der westliche Anbau belebt durch abgeschrägte Ecken und die beiden Hauptportale das Architekturbild. Über den Portalen in Nischen die Bistumspatrone Willibald (Norden) und Walburga (Süden), aus Holz. Der Außenbau ist durch flache Pilaster und Lisenen gegliedert, die sich wie die Fensterumrahmungen in weißer Farbe vom Gelbton der Wände absetzen.
Kirche "Mariä Himmelfahrt"
Dr.-Grabmann-Platz
92334 Berching
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017