Ausgangspunkt des Radwanderweges im Anlautertal, einem der schönsten Seitentäler der Altmühl, ist der Marktflecken Titting, dessen einstiges Wasserschloß (heute Brauerei Gutmann) und Michaelskirche einen Besuch lohnen. Vom Tittinger Marktplatz aus radeln wir die Hauptstraße entlang, überqueren die Anlauter und wenden uns dann nach rechts, um gleich darauf nach links den Anstieg zum Galgenberg zu erreichen. Vorbei am Seniorenheim Anlautertal führt uns der Radweg dann etwa in halber Hanghöhe aus dem Ort und gewährt einen herrlichen Ausblick auf den Talgrund mit der sich dort schlängelnden Anlauter. Dieses 37 km lange Flüßchen hat beachtenswert starkes Gefälle (ca. 5 m/km), das zehnmal größer ist als das Gefälle der Altmühl. Für die Talbewohner war das schnellfließende Wasser eine billige Kraftquelle; 1868 trieb die Anlauter 21 Mühlen an, und auch heute nützen noch zahlreiche Mühlwerke die Wasserkraft. So sehen wir kurz nach Titting bereits die Sammühle und etwas später die Ablaßmühle (Sägewerk) im Talgrund liegen. Den Talhang entlang radeln wir auf Emsing zu, bei dem der wasserreichste Zufluß der Anlauter, der Morsbach, einmündet. Wir erreichen die ersten Häuser von Emsing, dann führt der Weg nach rechts steil hinab ins Tal (Vorsicht: Schotterstraße mit großem Gefälle; unten Vorfahrt achten! Absteigen und Fahrrad hinunterschieben!). Dort biegen wir nach links auf die Staatsstraße und kurz darauf nach rechts. Nach Überqueren der Anlauter schlagen wir bei der Kapelle den Weg nach links ein und radeln dann entlang der Anlauter am Hangfuß Richtung Altdorf. Schon von weitem sind die Nikolauskirche und die stattliche Mühle zu sehen, die vom Eichstätter Hofbaudirektor Gabriel de Gabrieli um 1730 errichtet wurden. In Altdorf lohnt sich ein Abstecher zum "Blaubrunnen", einer klaren Karstquelle, die früher als "Gesundheitswasser" geschätzt wurde, und zur Burgruine Brunneck mit noch bis zu 7 m hohem Bering auf der Bergnase über der Quelle. In Altdorf wechseln wir wieder auf die andere Seite der Anlauter, folgen ein Stück der Staatsstraße und biegen dann nach links, um dem am linken Talhang entlangführenden Radweg zu folgen. Vorbei an der Furtmühle (auf der anderen Talseite) nähern wir uns jetzt Erlingehofen, überragt von der Burgruine Rundeck, dem einstigen Stammsitz der mächtigen Herren von Heideck, und von der barocken Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung. Sehenswert im Ort sind auch einige typische Jurahäuser mit Kalkplattendach. Wir verlassen Erlingshofen auf der Staatsstraße und biegen am Ortsende beim Trafohaus nach links. Der ab jetzt nahezu eben verlaufende Radweg führt uns gemächlich talabwärts. Auf der rechten Talseite taucht nun Schafhausen mit dem malerisch gelegenen Filialkirchlein St. Martin auf, kurz darauf die Schafhauser Mühle. Vor uns liegt nun der Weiler Eibwang, einst Wasserburg der Marschälle von Eibwang, vor der der ehemalige Wassergraben teilweise als Eintiefung noch erkennbar ist. Die Burg wurde 1472 von dem Hochstift Eichstätt erworben und 1530 von Fürstbischof "Gabriel von Eyb" zu einem Landschlößchen ausgebaut, das heute noch erhalten ist und als Bauernanwesen dient. Wir durchfahren Eibwang und biegen nach links auf die Staatsstraße, die wir nach etwa 500 m wiederum nach links verlassen. Über die Anlauterbrücke gelangen wir zur Schlößlmühle, die einstige Mühle des "Schlößls" Eibwang. Hinter der Mühle schwenken wir nach rechts und radeln nun am linken Talrand in Richtung Enkering. Schon von weitem grüßt uns die Schellenburg, eine zwischen den Tälern der Anlauter und der Altmühl weit vorspringende Bergzunge, deren Hänge mit einer prachtvollen Wacholderheide bedeckt sind, und deren Plateau einst eine 7 ha große hallstattzeitliche Abschnittsbefestigung mit heute noch gut sichtbaren Wällen und Gräben bildete. In Enkering selbst, einst Mittelpunkt einer kleinen Ritterherrschaft der Herren von Absberg mit Stadt- und Marktrecht seit 1374, lohnt sich ein Ausflug zur Ruine Rumburg mit imposanter Schildmauer und noch zweistöckigen Mauerresten des Palas sowie ein Besuch der barocken Pfarrkirche St. Otmar. Von Enkering aus besteht auch Anschluß zum Radwanderweg über den Rothsee nach Nürnberg. Im Anlautertal beginnt nun die letzte Etappe unserer Radtour, die uns auf der Staatsstraße unter der Autobahn München - Nürnberg hindurch und dann links über einen Feldweg nach Kinding führt. Vom Talhang vor uns leuchten die hellen Dolomitfelsen des Weißen Jura herab, an den Hangfuß schmiegt sich der Ort Kinding mit seiner 1357 entstandenen Wehrkirche. Sie zählt zu den besterhaltensten Kirchenburgen Bayerns; drei hohe Wehrtürme unterbrechen die festungsartige Mauer, die mit Schießscharten versehen den Friedhof umgibt. In Kinding besteht Anschluß zum Radwanderweg Altmühltal talabwärts Richtung Beilngries oder talaufwärts Richtung Eichstätt.
Streckenlänge: ca. 17 km
Fahrtdauer: etwa 1,5 Std
Streckenmarklerung: Braune Wegweiser mit Naturpark-, Rad- und Wandersymbolen
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Zuletzt aktualisiert am 19.09.2018