Vom Bürgermeister-Müller-Museum führt der Radweg über die Bahn zur Solnhofer Mühle und dann weiter im Talgrund. Die Radler haben jetzt die Felsgruppe der "Zwölf Apostel" vor sich. In der Folge begleiten sie die mischwaldbestandenen Höhezüge sowie Trockenrasen- und Wacholderhänge auf den der Sonne zugewandten Talhängen. Über Esslingen geht es nach Altendorf mit seiner malerisch gelegenen barocken Wallfahrtskirche "Maria End".
Wir verlassen nun das Gailachtal über Altendorf und folgen nun dem linken Talhang zunächst bis zur Hammermühle, am Altmühlwehr bietet sich ein idyllischer Rastplatz. Durch einen unberührten Abschnitt fährt man bis Hagenacker. Dort trieb die Altmühl einst eine Hammerschmiede der Fürstbischöfe von Eichstätt. Von dort geht es weiter - vorbei an der "Hölzernen Klinge", einer eindrucksvollen Felsformation mit Felsentor, nach Dollnstein. Der Markt liegt in einem weiten Talkessel, den die Urdonau an ihrer Einmündung in das Altmühltal gebildet hat. Der malerische Ort, dessen mittelalterliche Befestigungsmauer noch weitgehend erhalten ist, wurde schon 1287 zum Markt erhoben. Wolfram von Eschenbach schildert im Parzival das übermütige Faschingstreiben der Dollnsteiner Marktweiber; er war des öfteren zu Gast auf der Veste "Tollenstein", die einst auf einem Felsenriff inmitten des Ortes thronte. Die späteren Grafen von Hirschberg hatten sie im 12. Jahrhundert errichtet. Bevor Dollnstein von den Eichstätter Bischöfen gekauft wurde, besaßen es die Grafen von Oettingen und die Herren von Heideck. Nach der Säkularisation wurde die Burg von Dollnsteiner Bürgern als "Steinbruch" verwendet. Sehenswert sind die gotischen Wandmalereien in der Pfarrkirche St. Petrus und Paulus, die auf die Zeit von Bischof Gundekar Ende 11. Jahrhunderts zurückgeht. Ab Dollnstein floß vor 200.000 Jahren die Urdonau im heutigen Tal der Altmühl und ließ die eindrucksvollen Felsformationen entstehen. Eine der hochragenden Dolomitzinnen - den Burgsteinfelsen - können Radwanderer aus der Nähe besehen, wenn sie durch den "Petersturm" den alten Markt verlassen haben. Sie radeln dann entlang der Mühlbergleite in Richtung Breitenfurt. Dort gibt es ein Barockkirchlein auf romanischen Grundmauern. In der Pulverhöhle am rechten Talhang fanden sich Hinterlassenschaften von Menschen aus der mittleren Altsteinzeit bis ins Mittelalter. Bei der Attenbrunnmühle wechselt der Radweg für etwa einen Kilometer auf die rechte Altmühlseite. Dann zieht er jenseits des Flusses weiter nach Obereichstätt. Hier wurde von 1411 bis 1862 ein Eisenhüttenwerk betrieben und bis 1932 eine Gießerei, die vor allem wegen ihrer Ofenplatten bekannt war. Neben einem Besuch der Kirche mit einem hervorragenden spätgotischen Kruzifix ist ein Spaziergang am Obereichstätter Hang mit seiner typischen Steppenheideflora zu empfehlen. Nach Obereichstätt unterquert die Radweg-Markierung, die man hier - wie auch in der Folge bis Eichstätt - besonders beachten muß, die Altmühlstraße. Bald ist Wasserzell erreicht, das eine Kirche mit einer schönen spätgotischen Madonna besitzt. Nach einem Wechsel auf die linke Altmühlseite nähern sich die Radwanderer den Doppeltürmen der Klosterkirche von Rebdorf. Die Kirche und der prachtvolle Arkadenhof des einstigen Augustiner-Chorherrenstiftes sind Sehenswürdigkeiten ersten Ranges. Der berühmte Baumeister des Eichstätter Barocks, Gabriel de Gabrieli, hat hier seine geniale Handschrift hinterlassen. 1958 erwarben den nach der Säkularisation verkommenen Klosterbau die Herz-Jesu-Missionare und führten ihn nach einer geglückten Renovierung seiner ursprünglichen Zweckbestimmung zu. Dem Kloster ist eine Realschule mit Internat angegliedert. Wer den steilen Anstieg nicht scheut, kann von Rebdorf zum Blumenberg hinauffahren. Dort seht ein Museum und ein Steinbruch für Fossiliensammler offen.
Die Weiterfahrt in Richtung Eichstätt führt über Marienstein. Von dem rechterhand gelegenen Augustinerkloster ist außer der Kirche kaum etwas erhalten geblieben. Die Radstrecke umrundet nun zusammen mit der Altmühl, einer Stichbahnlinie und zwei Straßen den von der Willibadsburg gekrönten Bergsporn des Frauenberges. Für einige hundert Meter muß die Staatsstraße benutzt werden; dann geht es wieder auf dem Radweg in der Talaue am Freibad vorbei hinein in die Stadt Eichstätt
Der 740 vom heiligen Willibald gegründeten Bischofssitz, 1042 erstmals als Stadt erwähnt, wurde 1634 im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden nahezu völlig zerstört. Unter den kunstsinnigen Eichstätter Fürstbischöfen erlebte die Stadt einen glanzvollen Wiederaufbau durch die großen Graubündner Baumeister Gabriel de Gabrieli und Maurizio Pedetti. Hauptsehenswürdigkeiten sind der Dom, die ehemalige fürstbischöfliche Sommerresidenz mit Hofgarten, die Kapuzienerkirche mit einer der am besten erhaltenen Nachbildungen des Heiligen Grabes in Jerusalem aus dem 12. Jahrhundert, die Abtei St. Walburg, das Diözesanmuseum, die Willibaldsburg mit Juramuseum sowie Ur- und frühgeschichtlichem Museum.
Streckenlänge: ca. 25 km Fahrtdauer: etwa 3 Std Höhenunterschiede: unbedeutend |
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Zuletzt aktualisiert am 10.02.2017